Lesezeit: ca. 5 min. • Bildquellen: drenzo.de, web.dev, thework.market
Das Shop-Review stellt keine rechtliche Beratung dar.
1. → Branding & Konzeption
2. → SEO-Analyse
3. → Shop-Aufbau
4. → Content
Der Shop DrEnzo.de vertreibt gesunde Backmischungen für Hunde und ist somit im Bereich der Tiernahrung aktiv.
Neuen Besuchern eines Onlineshops muss beim ersten Kontakt mit der Seite ersichtlich sein, worum es auf dieser geht.
Bei drenzo.de werden primär runde Formen, sowie Blautöne verwendet.
Es wird auf ein helles Grundgerüst mit primär hellblauen Akzenten gesetzt. Diese sollen das Auge des Betrachters lenken, hin zu den relevanten Bereichen des Web-Shops.
Wir sehen hier ein Problem im Kontrast beider Farben. So wirken Preise, Links und Co. teils ausgegraut und erhalten wenig Aufmerksamkeit.
Es wird zu Beginn direkt eine persönliche Geschichte erzählt und die Motivation hinter dem Shop glaubwürdig vermittelt.
Das Logo ist noch optimierungsbedürftig. Es besitzt zu viele Details und Farben, um auf diversen Hintergründen oder Größen funktionieren.
Das Logo ist nicht gut als Favicon geeignet. Bei einer kleinen Skalierung können Teile des Logos nicht mehr klar gelesen werden.
Das Logo ist unabhängig vom Hintergrund (einfarbig) nicht klar zu erkennen.
Für das Branding und die Konzeption besteht noch Verbesserungspotenzial. Es wird eine persönliche Geschichte hinter dem Shop deutlich. Die kreativen Assets sollten überarbeitet werden.
Wichtig, um organisch im Web gefunden zu werden ist eine gute SEO-Strategie, vor allem für Web-Shops. Dabei gibt es verschiedenste SEO-Faktoren, welche es im Groben zu beachten gilt.
Zum Offpage-SEO zählen die Punkte, welche nicht auf der Website selbst bearbeitet werden können.
Einer der wichtigsten Faktoren für gute SEO-Rankings sind die Backlinks.
Der analysierte Onlineshop besitzt keine Backlinks. Hier sehen wir einen starken Wachstumshebel für die Zukunft von drenzo.de.
Ebenfalls ist es wichtig zu wissen, wie seriös Suchmaschinen eine Website einstufen - spätestens seit dem Google E.A.T.-Update.
Aufgrund des nicht vorhandenen Linkprofils besitzt drenzo.de eine DA von 0 / 100, sowie ein DR von 0 / 100.
In den Bereich Onpage-SEO fallen alle SEO-Faktoren, welche sich auf der Website selbst umändern lassen.
Die CWVs stehen für die technische SEO-Performance einer Seite. Google nutzt diese als KPIs zur Messung von Nutzererlebnissen. Ziel ist eine möglichst schnell ladende Website aufzubauen, ohne Layout-Shifts oder ähnlich negative Indikatoren.
Dabei wird unterschieden zwischen der Performance auf dem Desktop und mobilen Endgeräten. Der Fokus sollte klar auf mobile-first gelegt sein.
Der Web-Shop drenzo.de kann mit seiner Desktop-Performance mit den meisten Shopify-Shops mithalten, auf Mobilgeräten läuft die Website indessen zu langsam. Die Fehler entstehen schnell durch nicht SEO-angepasste Bilder, nicht verwendetes JavaScript oder nicht genutztes CSS. Hier kann einiges selbst in die Hand genommen werden. Andere Punkte erfordern i.d.R. die Hilfe eines IT-Profis, wie beispielsweise Webchaniker.
Performance: Mobile
Da wir nicht alle Seiten des Shops einzeln analysieren werden, nehmen wir die Startseite als Beispiel.
Meta-Daten
Die Meta-Daten der Startseite sind teils zu lang.
Überschriften
Die H1- bis H6-Überschriften sind semantisch korrekt verwendet worden.
Bilder
Die Bilder der analysierten Seite missen teils Alt-Attribute. Keines der Bilder besitzt einen Title-Tag.
Technisch haben wir eine Lighthouse-Analyse durchgeführt.
Ansehen: Technische SEO-Analyse (PDF, 44 Seiten)
Die Meta-Daten sind zu lang, die Semantik der Überschriften ist korrekt, wenn auch teils unpassende Überschriften gewählt wurden. Es bestehen inhaltliche Fehler, sowie lange Ladezeiten und ein ausstehendes Linkprofil. Dessen Optimierung kann eine gute Web-Agentur, wie Webchaniker übernehmen. Auf weiteren Content sind wir in diesem Review nicht eingegangen.
In diesem Abschnitt geht es um den logischen und technischen Aufbau des Onlineshops. Dabei gehen wir in Teilen auch auf die verkaufspsychologische Optimierung des UX- und UI-Designs ein.
Unter diesen Abschnitt fallen Kriterien, welche unabhängig von der besuchten Unterseite auftreten.
Beim Aufrufen der Website begrüßt den Besucher zunächst ein Cookie-Pop-up. Klickt man in diesem Banner auf "ablehnen", wird man auf Google.com weitergeleitet. Dieser Fehler sollte dringlichst behoben werden.
Auf dem Desktop wird der Header oben angezeigt und verschwindet mit dem Herunterscrollen. Dies solllte ggf. behoben werden.
In der Mobilansicht hingegen wird der Header unten angezeigt. Dies verbessert die Usability und wird von uns positiv bewertet.
Die Ankündigungsleiste enthält einen prägnanten Text. Leider fehlt eine Verlinkung des Textes in dieser Sektion.
Auf Desktopgeräten überzeugt die Geschwindigkeit der Website. Für Mobilgeräte sollte an diesem Wert noch gearbeitet werden - mehr Informationen gibt's im SEO-Abschnitt.
Diese Sektion ist angenehm aufgeräumt. Es wirkt allerdings professioneller, wenn der Punkt "powered by Shopify" entfernt wird. Eine Anleitung dazu gibt's hier.
Auf der Startseite sollte klar erkennbar sein, worum es im Onlineshop geht. Dies wird bei drenzo.de schnell klar.
Es sind zwar CTAs in dieser Sektion vorhanden. Die farbliche Gestaltung und Platzierung birgt noch Optimierungspotenzial. Auch besitzt das Bild zu große Dimensionen.
Die Texte auf der Startseite sind teils zu lang geschrieben und verwenden eine unleserliche Schriftart, mit Serifen.
Es fehlt ein Abschnitt mit Kundenstimmen, dieser sorgt für mehr Social Trust.
Hier wirkt die Anordnung der einzelnen Produkte auf dem Desktop unaufgeräumt und verschoben. Auf Mobilgeräten hingegen passt sich das Layout gut an.
Auf der Produktseite entstehen gerne einmal Fehler, welche die Conversion-Rate stark (negativ) beeinflussen können. Doch nicht nur das - häufig zeigen sich auch ausgelassene Chancen.
Für dieses Review stützen wir uns auf die Produktseite "BIO HanSi - Hanfsamen, Spinat, Knobi".
Die Produktbilder stellen das Produkt gut dar. Bloß die technische Umsetzung könnte durch eine Produktfotoagentur noch optimiert werden. Gut finden wir auch die Fotos der Endresultate.
Der Name des Produktes ist verhältnismäßig lang, "BIO HanSi" wäre einprägsamer.
Die Produktinformationen - bspw. die Bildgröße - sollten schnell einzusehen sein. Hierfür bieten sich vor allem Accordions an. Um das Vertrauen der Kunden zu stärken, können auch Trust-Batches verwendet werden. Diese stellen das eigene Logo (optional) in Kombination mit den Zahlungsdienstleistern und / oder Lieferanten dar. Ratsam ist hier eine einheitliche Farbgebung - zum Beispiel wie folgt:
Bei der Produktschreibung empfiehlt es sich, die Eckdaten übersichtlich in eine Tabelle zu einzutragen und oben in der Produktbeschreibung oder als Produktbild einzubinden.
Auch sollte die Beschreibung nicht die CTAs verdecken / nach unten verdrängen.
Der Call-To-Action-Button "Zum Warenkorb hinzufügen" wirkt leicht ausgegraut, wenn er nicht aktiviert ist oder über ihn gehovert wird. Dies lässt sich einfach mit einem kurzen CSS-Code ändern.
CSS
.button { background: rgb(30, 75, 144); color: #fff; }
Hinzu kommt, dass der "Jetzt Kaufen"-Button entfernt werden sollte, da dieser - wenn ohne Einwilligung in Rechtstexte - den Kunden direkt zum Kaufabschluss bei einem Payment Gateway, wie bspw. Google Pay weiterleitet - hier rechtliche Komplikationen verursachen kann. *
Wir missen die Einbettung von Produktbewertungen.
Nachdem der Warenkorb-Button geklickt wurde, wird ein Warenkorbhinweis angezeigt, welcher auf die Warenkorbseite weiterleitet. Das ist eine gute Lösung. Die Gestaltung des Hinweises ist klar und deutlich.
Die Warenkorbseite ist eine tolle Gelegenheit, um den potenziellen Kunden eine weitere Empfehlung vorzustellen, ganz ähnlich zu den Kaugummis an der Supermarktkasse.
So könnten beispielsweise Backutensilien als Upsell angeboten werden.
Es fehlt eine AGB-Checkbox im Warenkorb. Dies gibt den Nutzern meist ein unterbewusstes Gefühl von Seriosität. Eine Anleitung hierzu haben wir einmal verlinkt.
Zudem werden Dynamic-Check-out-Boxen angezeigt, welche zu einem Drittanbieter weiterleiten. Diese stellen ein rechtliches Risiko dar, wenn den Geschäftsbedingungen & Co. nicht eingewilligt werden muss. *
* Keine Rechtsberatung
Gut finden wir die Möglichkeit, die Versandkosten individuell im Warenkorb zu berechnen.
Der Zur-Kasse-CTA wirkt leicht ausgegraut und verliert im Gegensatz zu den dominanten Dynamic-Check-out-Buttons an Aufmerksamkeit.
Dieser Abschnitt ist Shopify-gemäß strukturiert aufgebaut. Eine starke Personalisierung ist hier lediglich mit einem Shopify Plus Plan möglich. Daher möchten wir einmal auf die möglichen Optimierungen eingehen, für alle Basic bis Advanced Shopify-Nutzer.
Es wurde ein Logo im Header hochladen. Hier wäre die oben erwähnte Bildzeile mit den Zahlungsanbietern zu empfehlen.
Dieser kann die Conversion-Rate negativ beeinflussen, sollte die Seite durch die iFrame-Einbettung länger laden oder bei dem jeweiligen Anbieter ein Verbindungsfehler auftreten. Zudem missverstehen einige Kunden die Buttons als einzige Zahlungsmöglichkeit und brechen daher den Check-out-Prozess ab.
Insbesondere beim Leiten der Aufmerksamkeit, dem Layout und einigen Up-Sell-Möglichkeiten besteht Verbesserungsbedarf. Zudem sollten Pop-ups korrekt eingestellt werden, um die Besucher und Crawler nicht abzulenken. Bei der Optimierung hilft unser Partner Webchaniker als kompetente Web-Agentur weiter. Hierzu kann eine Anfrage über das verlinkte Formular gestellt werden. Die Storyline kann uns jedoch voll überzeugen.
Ein Onlineshop benötigt natürlich auch Unterseiten, welche informationsbasierte Suchintentionen verfolgen.
Es ist kein Blog vorhanden.
Hier kann einer unserer SEO-Experten weiterhelfen.
Im Allgemeinen empfehlen wir für das Content-Marketing und Themen-Mapping MindMeister, sowie MeisterTask.
Auf Instagram sind Bilder vorhanden, leider wird die Möglichkeit von Shoppable-Content in Instagram ausgelassen. Mehr hierzu gibt es im Facebook-Commerce Manager. Zudem empfehlen wir ein einheitliches Farbkonzept für die Instagram-Postings.
Ein Konzept dazu lässt sich einfach mit Figma umsetzen.
Es ist eine Storyline vorhanden, das stärkt den Social Trust und stellt ggf. eine emotionale Verbindung her, sofern eine überzeugende Geschichte erzählt wird. Auch wird hier auf Kleinigkeiten geachtet, wie die Rolle des Hundes als Qualitätsbeauftragter.
Es fehlt an Content im Onlineshop, Postings auf Social Media können noch einheitlicher gestaltet werden. Die persönliche Note im Content kommt gut hinüber.
Der Shop von drenzo.de verfolgt gute Ansätze, überzeugen konnte uns insbesondere das Produkt selbst und der eigenen Storyline. Die technische Umsetzung hingegen ist ausbaufähig und bedarf einer gewissen Überarbeitung.
Wir wünschen weiterhin viel Erfolg! ✌
Der Shop wurde analysiert von: Ole N. Mai & Bastian Winkelsen
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